Blogserie #7: Förderliche Prozesse und Strukturen im Betrieb
30. Mai 2017 - Katrina Welge
Bewusst und explizit wertschätzen
Die Bedeutsamkeit der Führungsarbeit nimmt zu, je tiefer die Ebene der Führung ist: So scheint die Gefahr der gesundheitlichen Nachteile z.B. in Form von Selbstausbeutung bei Führungskräften in niedrigeren Organisationsebenen grösser zu sein als in höheren. Befürchtungen, ihren Arbeitsauftrag der Firma nicht vollständig ausführen zu können, nennt ca. ein Viertel der befragten Führungskräfte, wobei dieser Anteil wächst, je näher die Führungskraft «an der Front» arbeitet. Fehlende Wertschätzung und Unterstützung seitens der Organisation können Frustrationen nach sich ziehen und zusätzlich fallen sie aufgrund des höheren Stresslevels auf unteren Führungsebenen unter ein erhöhtes gesundheitliches Risiko. Von Seiten des übergeordneten Managements ist es wichtig, den Führungskräften ausreichend Handlungsspielraum zu ermöglichen und ihre Arbeit entsprechend wertzuschätzen. Ähnlich wie ihre Mitarbeitenden schätzen auch Führungskräfte geklärte Erwartungen bzgl. der erforderten Erreichbarkeit, Stellvertretung und Zielvereinbarung, um dies entsprechend auch ihren Mitarbeitenden weitergeben und selbst gesund führen zu können.
Mit neuen Arbeitsformen experimentieren
Im Umgang mit neuen Technologien in der mobil-flexiblen Zusammenarbeit kann die Führungskraft zum Experimentieren anregen. Auch dabei wirkt der Zuspruch des oberen Managements unterstützend, wenn es darum geht, unterschiedliche Arbeitsweisen auszuprobieren. Gemeinsame Experimente bewirken oftmals auch Veränderungen in der Fehlerkultur eines Unternehmens. So werden Fehler vermehrt als wichtige förderliche Erfahrungen im Lernprozess erkannt und daher als notwendig erachtet.
Führungsverhalten reflektieren
Weiterhin liegt es letztlich nahe, dass mit zunehmenden Führungsaufgaben, wie z.B. der verstärkten individuellen Beachtung der Mitarbeitenden seitens der Führungskraft auch der Zeitbedarf wächst. Führung kann entsprechend nicht «nebenbei» ablaufen, sondern bedarf der bewussten Gestaltung und Reflexion der Führungskraft. Oftmals kollidiert dies mit einer zu hohen Führungsspanne.
Unterschiedliche Blickwinkel einbeziehen
Eine intensive Zusammenarbeit zwischen zentralen Stabsfunktionen, wie z.B. dem HR, der IT sowie dem Facility Management ist von existenzieller Bedeutung. Die Führungskraft kann dabei davon profitieren, wenn sich die beteiligten Stabsfunktionen zusammenzuschliessen und den Dialog mit ihr suchen, um die passende Technologie zu finden (z.B. zur Stundenerfassung oder auch Kollaboration) und den Einsatz eines neuen Tools zu fördern. Zudem sollten auch die Inputs der Mitarbeitenden bei der IT-Ausstattung oder auch bei der Gestaltung der Arbeitsplätze im Hauptbüro seitens IT und HR mit aufgenommen werden. Entsprechend empfiehlt es sich, alle Abteilungen für den Umgang mit den mobil-flexiblen Änderungen vorzubereiten, damit diese die Führungskräfte bedarfsorientiert unterstützen können. Bis zum ‚Wiederlesen’ in zwei Wochen schauen Sie gerne bei den aktuellen Downloads unserer Weiterbildungs-Website für Work Smart Management vorbei.