Work Smart schafft Flexibilität und Komfort im Mobilitäts- und Berufsalltag!

13. September 2016 - Chilles Chomat, Wissenschaftlicher Mitarbeiter ARE

Wie die kürzlich veröffentlichten Verkehrsperspektiven 2040 des Bundes zeigen, wird sich die Verkehrsnachfrage in Zukunft deutlich erhöhen. Trotz der relativen Abnahme des Fahrtzwecks Arbeit und der Tendenz zu einer 24-Stunden-Gesellschaft wird die Auslastung in den Spitzenzeiten sehr hoch bleiben.

Hier geht’s zu den öffentlichen Verkehrsperspektiven 2050 

Potenziale zur Entlastung der Spitzenzeiten und Vermeidung von Fahrten

Flexiblere Arbeitszeiten und ortunabhängiges Arbeiten führen dazu, dass Arbeitnehmende weniger und vor allem zunehmend ausserhalb der Spitzenzeiten reisen. Für die öffentliche Hand und die Verkehrsunternehmen dämpft diese Entwicklung die Notwendigkeit, die Infrastruktur immer weiter auszubauen; für die Reisenden bringt Work Smart mehr Komfort. Wichtige Elemente von Work Smart sind: ganztägiges Homeoffice, Verschiebung der Arbeits- und Schulzeiten sowie Arbeiten in „Third Places“ insbesondere zwischen Terminen oder Sitzungen. Arbeitsplätze werden nicht mehr nur einer Person zugewiesen, sondern stehen einem breiteren Pool von Beschäftigten zur Verfügung. Work Smart kann auch als Teil der boomenden Sharing Economy verstanden werden.

Gute Abstimmung von Raum- und Verkehrsentwicklung wichtig

Eine innovative Arbeitsplatzgestaltung ermöglicht den Arbeitgebern, ihre Bürofläche effizienter zu nutzen. Somit könnte mittelfristig auch der Flächenbedarf für Büros reduziert werden.

Weniger ortsgebundene Arbeit kann allerdings auch unerwünschte Entwicklungen fördern. Zum Beispiel können Arbeitnehmer noch weiter entfernt als früher von ihrem Arbeitsort wohnen, wenn sie nur einige Male pro Woche dorthin fahren müssen. Dies kann natürlich als eine Chance für periphere Gebiete gesehen werden. Allerdings muss dann sichergestellt sein, dass die vermiedene Verkehrsleistung nicht anderweitig – etwa als Freizeitverkehr – nachgefragt wird und womöglich unter dem Strich deutlich zunimmt. In diesem Zusammenhang sind deshalb die räumliche Verteilung der Wohn-, Dienstleistungs- und Arbeitsorte sowie die Abstimmung zwischen Siedlungs- und Verkehrsentwicklung besonders wichtig.

Vielfältige Interessen der Arbeitgeber

Beim ARE ist Homeoffice längst Realität. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind mit Instrumenten ausgestattet, die grundsätzlich ein ortsunabhängiges Arbeiten ermöglichen. Diese Voraussetzung ist wichtig, sowohl in Hinblick auf Effizienz als auch auf die Zufriedenheit der Beschäftigten. Schliesslich kann man sich mit der Option Homeoffice als moderner Arbeitgeber präsentieren, was auch zentral für die Rekrutierung von Mitarbeitenden ist.

 


Die Work Smart-Woche beim ARE

Während der Work Smart Week organisiert das ARE vom 12. bis zum 16. September für seine Mitarbeitenden eine Reihe von kurzen Veranstaltungen. Experten von der SBB und des Kantons Bern werden die Potenziale des Smart Working – insbesondere im Bereich Verkehr – vorstellen. Die Woche wird auch Anlass sein, die Ergebnisse einer internen Bestandsaufnahme sowie die bereits verfügbaren Instrumente näher vorzustellen. Ein Tag ist für das Experiment „ARE Partout“ reserviert: Die Mitarbeitenden können ausserhalb des klassischen Büros arbeiten – Work Smart sozusagen in der Praxis breit testen. Anschliessend gibt’s einen Erfahrungsaustausch mit dem Ziel, Work Smart Lösungen zu finden, die den persönlichen Bedürfnissen und jenen eines komplexen Verwaltungsbetriebes Rechnung tragen.

Die Auswirkungen der „Sharing Economy“ auf die Arbeitswelt und andere Lebensbereiche wird übrigens in der Fachzeitschrift „Forum Raumentwicklung“ des Bundesamts für Raumentwicklung ARE, die anfangs Oktober zu diesem Thema erscheint, breit thematisiert.